Spina bifida

Liegt das Rückenmark frei,
leidet auch die Blase

Spina bifida

Liegt das Rückenmark frei,
leidet auch die Blase

Offenes Rückenmark. Gestörter Informationsfluss.

Die Spina bifida ist im Volksmund auch als „offener Rücken“ bekannt. Bei dieser angeborenen Fehlbildung der Wirbelsäule liegt das hochempfindliche Rückenmark an einer Stelle offen, statt geschützt im Inneren der Wirbelsäule. Das freiliegende Rückenmark kann den Informationsfluss zwischen Gehirn und dem Rest des Körpers – wie der Blase – jedoch nicht reibungslos aufrechterhalten.

Die schlaffe und die spastische Blase

Daher treten bei fast allen Kindern mit einer Spina bifida Störungen der Blasenfunktion auf. Ärzte unterscheiden hier zwischen einer schlaffen und einer spastischen Blase: Bei der schlaffen Blase wird der Urin zwar normal gespeichert, aber der Blasenmuskel ist zu schwach, um den Harn aus der Blase zu drücken. Betroffene können ihre Blase oft nicht vollständig entleeren. Mitunter verspüren sie auch bei voller Blase keinen Harndrang. Daher besteht das Risiko, dass sich Urin in die Nieren zurückstaut. Bei der spastischen Blase hingegen ist der Blasenmuskel überaktiv und zieht sich schon bei kleinen Füllmengen zusammen. Dadurch kommt es zu häufigem oder unwillkürlichem Harnabgang (Inkontinenz). Da sich eine spastische Blase nicht immer vollständig entleert, ist auch hier das Risiko einer Blasenentzündung erhöht, da der Restharn einen Nährboden für Keime bildet.

Aktiv und selbstbestimmt mit Spina bifida

Sicher ist das Leben mit einer Blasenfunktionsstörung nicht immer einfach. Doch heute gibt es zahlreiche wirksame Maßnahmen und Hilfsmittel, die Menschen mit einer Spina bifida ein aktives und selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Neben Medikamenten, die die Blasenfunktion beeinflussen, steht mit dem Intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK) eine einfache, saubere und diskrete Methode zur Verfügung, um die Blase kontrolliert zu entleeren – auch für Kinder. 

Von Spina bifida betroffene Kinder müssen häufig den Intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK) anwenden, um ihre Blase zu entleeren. Für sie stehen spezielle kürzere Katheter zur Verfügung. Damit entleeren sie ihre Blase in festgelegten Abständen (zum Beispiel fünf Mal täglich) und können zwischen den Anwendungen ohne Katheter oder Kontinenzeinlagen ihrer Freizeit nachgehen oder am Schulunterricht teilnehmen.
 

 

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