Alltagstipps
Was das Leben mit
Katheter leichter macht
Alltagstipps
Was das Leben mit
Katheter leichter macht

Der Alltag mit ISK
Wer an einer Erkrankung leidet, die mehrmals täglich eine Selbstkatheterisierung nötig macht, fühlt sich anfangs häufig überfordert. Mit der Zeit wird das Katheterlegen jedoch meistens zu einem selbstverständlichen Teil des Lebens, das den Betroffenen ein großes Stück Selbstbestimmung zurückgibt. Einige kleine Tipps können Neueinsteigern helfen, ihren veränderten Alltag möglichst schnell zu meistern.
Entspannte Sicht auf die Dinge
Intermittierender Selbstkatheterismus (ISK) ist für alle Betroffenen zunächst Neuland – ebenso wie die intensive Auseinandersetzung mit der Anatomie des eigenen Intimbereichs. Zum Erlernen des ISK ist es daher hilfreich, sich zunächst mit dem Harnröhrenausgang vertraut zu machen. Frauen sollten hierfür einen kleinen Spiegel zu Hilfe nehmen. Dieser ist – am Oberschenkel oder am Toilettensitz befestigt – auch bei der praktischen Durchführung des ISK sehr nützlich. Mitunter kommt es trotz guter Sicht auf den Intimbereich vor, dass der Katheter versehentlich in die Vagina eingeführt wird. Dann ist es sinnvoll, diesen erst einmal liegen zu lassen und einen neuen sterilen Katheter in die Harnröhre einzuführen. Wenn das Einführen anfangs nicht direkt gelingt, weil man nervös oder verkrampft ist, kann es helfen, ein paarmal tief ein- und auszuatmen, um sich zu entspannen.
Keimfrei katheterisieren
Damit über den Katheter keine Keime in die Harnröhre gelangen, ist es wichtig, dass der Katheter nach dem Öffnen der Verpackung nicht berührt wird oder mit unsterilen Gegenständen in Kontakt kommt. Es ist daher sinnvoll, die Schamhaare möglichst kurz zu halten – zusätzlich zur obligatorischen Anwendung eines Schleimhautdesinfektionsmittels. Sollte der Katheter doch einmal mit Körperteilen oder Gegenständen in Kontakt gekommen sein, einfach einen neuen, keimfreien Katheter verwenden. Empfehlenswert für Neulinge ist es, sich die richtige Desinfektion und Katheteranwendung vor jeder Durchführung Schritt für Schritt zu vergegenwärtigen.